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Erleben Sie Gewalt? Und was dann?

Sind sie unsicher, ob Sie zu Hause Gewalt erfahren? Oder haben Sie Gewalt erfahren und fragen sich, wie es dazu kommen konnte und warum es nicht aufhört? Sie sind nicht allein. Und es gibt Wege aus der Gewalt.



Sind Sie unsicher, ob Sie Gewalt in Ihrer Beziehung erfahren?

In Ihrer Beziehung läuft es nicht gut. Sie finden, dass Ihr Partner/Ihre Partnerin nicht respektvoll mit Ihnen umgeht. Wahrscheinlich leiden Sie unter dieser Situation. Fühlen Sie sich bedroht? Fragen Sie sich, ob das, was Sie erleben, wirklich als «Gewalt» zu verstehen ist?

Gewalt hat viele Gesichter. Lesen Sie mehr dazu in «Gewalt in Beziehungen» und beantworten Sie für sich selber diese Fragen:

  • Packt Ihr Partner oder Ihre Partnerin Sie manchmal mit festem Griff, zieht Sie an den Haaren und/oder wirft Gegenstände nach Ihnen?
  • Droht Ihre Partnerin oder Ihr Partner Ihnen immer wieder im Streit, demütigt Sie und/oder stellt Sie vor anderen bloss?
  • Verbietet Ihnen Ihr Partner oder Ihre Partnerin den Kontakt zu gewissen Leuten, kontrolliert Sie auf andere Weise und/oder setzt Sie mit Geld unter Druck?
  • Wenn Sie mindestens eine der obigen Fragen mit einem Ja beantworten, dann handelt es sich um Häusliche Gewalt. Wir empfehlen Ihnen, sich mit dem Thema in diesem Artikel auseinanderzusetzen und Unterstützung zu holen.

Haben Sie in Ihrer Beziehung Gewalt erfahren?

Sie wurden von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin mit Worten oder am Körper verletzt. Vielleicht haben Sie Angst oder sind wütend und fragen sich «Warum tut er das? Ich liebe ihn doch» oder «Weshalb tut sie das? Ich liebe sie doch».

Vielleicht schämen Sie sich und/oder stellen sich Fragen, die Ihnen Sorgen machen, wie: «Was passiert, wenn ich etwas gegen die Gewalt unternehme?», «Wie sieht meine Zukunft aus, wenn ich mich trenne?», «Was geschieht dann mit unseren gemeinsamen Kindern?».

  • Das sind normale Gefühle und Gedanken in einer abnormalen Situation. Denn Gewalt ist weder normal noch ist sie in Ordnung. Und es gibt Wege aus der Gewalt. Sie informieren sich auf dieser Seite, damit haben Sie schon einen ersten Schritt gemacht.

Die Gewaltspirale

«Mit Kleinigkeiten hat es angefangen. Warum auch immer. Das kann ich bis heute nicht sagen. Zum Beispiel war der Wasserkocher mal nicht aufgefüllt. Da ist er so richtig wütend geworden. Und am Anfang habe ich das gar nicht realisiert. Ich habe gedacht, ich liebe den Menschen, dann füllen wir den Wasserkocher jetzt eben auf, was ist dabei? Wenn ich morgens aufstehe, muss ich ihn ja auch selber füllen. Und dann hat sich das immer mehr zugespitzt.»
Simona, Mutter von 2 Kindern.

Das, wovon Simona hier erzählt, kennen viele, die Gewalt in ihrer Beziehung erfahren: Es beginnt mit Kleinigkeiten. Man versteht gar nicht, was passiert ist. Man sucht die Schuld vielleicht bei sich selber und entschuldigt sich. Und dann passiert es doch wieder und es wird immer schlimmer. Man nennt das die Gewaltspirale. Ohne Hilfe aus dieser Spirale auszubrechen ist schwierig, aber mit Hilfe haben es viele schon geschafft, so z.B. auch Simona. 

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Doch auch wenn Sie diese Spirale in Ihrer Situation so nicht erleben: Gewalt bleibt Gewalt und Sie haben das Recht, sich Unterstützung zu holen. Für professionelle Hilfe und Unterstützung verweisen wir Sie auf «Hilfreiche Adressen». Viele davon bieten vertrauliche, anonyme und kostenlose Beratung an.

Warum tut er oder sie das?

Wenn man Menschen, die mit Gewalt reagieren, fragt, warum sie es tun, werden viele verschiedene Gründe als Erklärung genannt. Wichtig ist: Egal welche Gründe genannt werden, sie rechtfertigen niemals gewalttätiges Verhalten

Häufig werden folgende Gründe für gewalttätiges Verhalten angegeben:

  • «Es ist, weil ich gestresst / müde / arbeitslos bin.»
  • «Der Alkohol ist schuld.»
  • «Es ist, weil in unserer Beziehung nichts so läuft, wie es sollte.»
  • «Eigentlich ist es ein Kommunikationsproblem.»
  • «Meine Kindheit und/oder meine Eltern sind schuld.»
  • «Du provozierst mich / machst mich eifersüchtig.»
  • «Als Mann ist es mein Recht, meine Frau (und Kinder) zu kontrollieren und zu verletzen.»

Alle diese Erklärungen dürfen nicht als Entschuldigung interpretiert werden, weil Gewalt nie eine Lösung, sondern immer eine Grenzüberschreitung ist. Das betrifft insbesondere auch den letzten Grund, denn in der Schweiz sind Männer und Frauen vor dem Gesetz gleichgestellt.

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Quelle/n
Autor/-in
Linda Steiner
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