feel-ok.ch klärt dich über das Thema Vorurteile auf, damit du weisst, wie sie Lebensgeschichten beeinflussen, wie sie entstehen und wie man sie abbaut.

Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Ich und die anderen», «Ich bin nicht dumm, ich bin behindert», «Flüchtlinge, Hautfarbe, Religion», «In der Schweiz leben immer noch viele HIV-Positive», «Mann? Frau? Ich muss mich nicht für eine Seite entscheiden!».

Menschen wie du und ich erzählen, mit welchen Vorurteilen sie konfrontiert sind und welche Folgen diese Vorurteile für sie haben.

feel-ok.ch erläutert auch, was Vorurteile sind, warum wir sie haben, ob sie stimmen, wie man Vorurteile auf die Probe stellen und abbauen kann.

Themenübersicht

Vorurteile können verletzten, verunsichern und ein Gefühl der Hilflosigkeit hinterlassen. Wenn du dich diskriminiert und ausgeschlossen fühlst oder nie ernst genommen wirst, bieten dir folgende Anlaufstellen Hilfe an:

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Peer-Berater*innen
Manchmal ist es einfacher, sich über die eigene Situation mit Gleichaltrigen auszutauschen. Oft haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennen zumindest das Problem.

Seelsorge.net
Wir helfen dir kostenlos, anonym, per E-Mail. Die psychologische Beratung von Seelsorge.net steht allen in der Schweiz wohnhaften Menschen offen – ungeachtet ihrer religiösen Zugehörigkeit und ohne missionarische Nebenabsichten.

Nützliche Adressen

Vorurteile
Inhalt

Gefühls-Training

Um deine Gefühle richtig zu verstehen und damit sinnvoll umzugehen, braucht es etwas Übung. Hier findest du Fragen zum Trainieren und Antwortbeispiele dazu.

Deine eigene Erfahrung ist gefragt! Denke an die letzten Stunden oder Tage und versuche, diese Fragen zu beantworten.

Angst

Wann hast du dich kürzlich ängstlich und unsicher gefühlt? Was hast du dann getan? War dies vernünftig?

Belinda hat diese Frage für sich beantwortet:

«Vorgestern Abend ging ich Babysitten. Die Familie hat zwei Kinder, eines ist noch ein Baby. Die Familie wohnt in einem Haus mit Treppen. Plötzlich fiel das Baby eine Treppe herunter und brüllte fürchterlich. Ich erschrak sehr und fühlte mich hilflos, denn das Baby wollte einfach nicht aufhören zu weinen. Ich wusste nicht, ob etwas Schlimmes passiert war und hatte Angst.

Zuerst wusste ich überhaupt nicht, was ich tun soll. Dann habe ich das Baby gehalten und getröstet. Ich habe nachgesehen, ob es sich verletzt hat: Am Kopf, im Mund, usw. Ich habe dem grösseren Kind gesagt: Komm, wir müssen das Baby trösten. Sonst habe ich nichts gemacht, bis das Baby sich wieder beruhigt hat.

Ich denke, es war gut und vernünftig, dass ich es getröstet habe und dass ich nachgesehen habe, ob es eine Verletzung hat.

Das Erlebnis und meine Gefühle haben mir gezeigt, dass ich die Eltern fragen muss, was ich im Notfall tun kann. Sie müssen mir z.B. eine Telefonnummer von ihnen geben oder von einem Nachbarn. Sie müssen mir sagen, wo ein Arzt oder eine Ärztin wäre, wenn etwas Schlimmes passiert, und wer mir helfen könnte, wenn ich nicht mehr weiter weiss. Denn wenn ich mit zwei Kindern allein bin und auf sie aufpassen muss, ist das recht krass.»

Wut und Ärger

Wann hast du dich kürzlich wütend gefühlt? Was hast du dann getan? War dies vernünftig?

Mirco hat diese Frage für sich beantwortet:

«Ich war grad gestern ziemlich sauer! In der Zehnuhrpause musste ich aufs WC. Im Klo sah ich, dass jemand an die Tür geschrieben hat: „Mirco = Streber“, und unten dran stand: „volldoof“. Und das ganz gross, über die halbe Tür hinweg.

Zuerst dachte ich, ach, da ist mal wieder ein selber Doofer am Werk gewesen, und ich nahm es irgendwie locker. Die folgende Stunde ging es mir aber nicht mehr aus dem Kopf, und ich wurde richtig wütend.

Ich habe es dann Pavel gesagt, das ist mein bester Kollege. Ihm kam in den Sinn, dass man mit Alkohol solche Schriften wegmachen kann. So sind wir dann zusammen zum Hauswart gegangen und haben ihm gesagt, im WC stehe etwas, was mich sehr stört, und ob er es wegmachen könne.

Der Hauswart war nett und ist mit uns ansehen gekommen, wo das steht. Er hat gleich einen Lappen geholt, um es wegzuputzen. Das fand ich super.

Ich werde in der Klassensitzung sagen, dass ich keine Schmierereien und Gemeinheiten mehr über mich im WC lesen möchte, wer auch immer es gewesen ist. Fertig. Und dann haben Pavel und ich beschlossen, jetzt nicht mehr weiter darüber nachzudenken, denn was soll’s? Ich glaube, es war vernünftig, was wir gemacht haben.»

Stress

Wann hast du dich kürzlich gestresst gefühlt? Was hast du dann getan? War dies vernünftig?

Luca hat diese Frage für sich beantwortet:

«Ich habe mich kürzlich gestresst gefühlt, als alle auf einmal etwas von mir wollten: Der Chef hat mir einen Plan gegeben, auf dem angegeben war, was er in nächster Zeit von mir erwartet. In der Schule haben grad drei Lehrer Prüfungen angekündigt. Und zu Hause gab’s Krach, weil meine Eltern der Meinung waren, ich setze mich zu wenig für die Lehre ein und verschlafe alle meine Chancen, dafür hänge ich ständig am Computer rum. Mann, die haben mich alle gestresst!

Wenn ich darüber nachdenke, habe ich wohl nicht vernünftig gehandelt. Wenn mir alles zu viel wird, dann mache ich oft einfach nichts mehr. Den Plan mit den Zielen habe ich irgendwohin geworfen, ich weiss momentan gar nicht, wo er ist. Den sollte ich wohl besser suchen!

Wenn ich sehe, dass ich es nicht schaffe, kann ich den Chef fragen, ob er die Ziele aufteilen und mir mehr Zeit geben könnte. Für die Prüfungen habe ich noch nichts gelernt. Sie sind ja erst nächste Woche. Wenn ich allerdings darüber nachdenke, ist mir klar, dass es mega viel Stoff ist und ich besser schon heute mit dem Lernen beginnen sollte. Ich muss mir also einen Plan machen, wann ich was lerne.

Was meine Eltern betrifft – nun ja, wenn ich ehrlich bin, haben sie vielleicht ein wenig Recht. Also nichts wie los!»

Trauer

Wann hast du dich kürzlich traurig gefühlt? Was hast du dann getan? War dies vernünftig?

Svetlana hat diese Frage für sich beantwortet.

«Ich war in letzter Zeit sehr häufig traurig – und ehrlich gesagt bin ich es immer noch. Meine Eltern haben sich vor zwei Monaten getrennt. Ich finde das ganz blöd, denn ich sehe nun meinen Vater nur noch etwa alle drei Wochen. Mein Vater ist auch an einen anderen Ort gezogen.

Wenn mein Bruder und ich ihn besuchen, sind wir nicht zu Hause, hier, wo wir alles kennen und unsere Kollegen sind. Zwar ist es schön, ihn zu sehen, aber es ist doch nicht so cool, weil wir dann an einem fremden Ort sind.

Vielleicht sollte ich mir überlegen, was wir tun können, damit die Wochenenden mit meinem Vater toll werden. Vielleicht kann er ja mal hier in der Gegend etwas mit uns machen, anstatt dass wir zu ihm gehen. Und besser wäre es, wenn wir ihn regelmässig sehen, dafür nicht grad zwei Tage hintereinander bei ihm! Dann sehen wir ihn hier alle zwei Wochen, dafür nur einen Tag. Das wäre gut.»

Deine Gefühle im Alltag

Im Alltag kannst du auf deine Gefühle achten und dich dann bewusst entscheiden, was du am besten tust, wenn du dir drei Fragen stellst:

  1. Wie fühle ich mich gerade?
  2. Was teilt mir dieses Gefühl über mich mit?
  3. Was könnte ich daher Sinnvolles und Vernünftiges tun?

Marc (14) hat im Sportunterricht Fussball. Er liebt Fussball, aber er stellt fest, dass er in der schwachen Mannschaft spielt. Nach 10 Minuten kassierte sein Team das erste und vor der Pause das zweite Tor. Jetzt ist schon die Hälfte der zweiten Halbzeit vorbei.

  1. Marc fragt sich, wie er sich gerade fühlt: «Ich bin frustriert und wütend! Wütend auf den Sportlehrer, weil er mich gezwungen hat, im schwachen Team zu spielen, und ich bin wütend auf meine Kollegen, weil man doch nicht so schlecht spielen kann! Vor der Pause habe ich alle angeschrien. Seit der Pause habe ich nichts mehr gemacht: Es ist mir doch alles egal.»
  2. Was teilt dieses Gefühl mit? «Stopp mal – nützt mein Verhalten so etwas? Nein, wir werden sicher verlieren. Zudem bekomme ich Probleme mit dem Sportlehrer, und die anderen sind wohl auch ärgerlich über mich».
  3. Was könnte man daher Sinnvolles und Vernünftiges tun? «Es ist besser, wenn ich die Führung des Teams übernehme und sie motiviere, ihr Bestes zu geben. Vielleicht kann ich ihnen auch Tipps geben. Wenn wir noch ein oder zwei Goals schiessen, wäre das wirklich cool. Wenn nicht, habe ich mindestens gekämpft und das Spiel nicht vermiest».
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Autor/-in
Rahel Jünger
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