Der eigenen Wahrnehmung und Beurteilungsfähigkeit trotz Gruppendruck vertrauen. Umgang mit Gruppendruck reflektieren.
Diese Aktivität ist ein kleines Experiment zum Thema Gruppendruck, verpackt in eine scheinbar einfache Mathematikaufgabe. Eine Person zählt die Anzahl lächelnder Smileys in einem Bild (richtige Antwort: 16). Die übrigen Teilnehmenden erhalten jedoch die Anweisung, absichtlich eine falsche Antwort zu geben (15). Wenn die Person die korrekte Antwort (16) gibt, wird ihr gratuliert. Beugt sie sich jedoch der Mehrheit und nennt die falsche Antwort (15), wird ihr am Ende das "Geheimnis" der falschen Anweisungen der anderen Teilnehmenden offenbart. Die anschliessende Reflexion bietet der Leitungsperson die Möglichkeit, ihr Verhalten in Drucksituationen zu reflektieren und gegebenenfalls alternative Handlungsstrategien für zukünftige ähnliche Bedingungen zu überlegen.
WORD · PDF · Projektion
Die PDF-Datei «Glückliche Smileys» besteht aus drei Seiten. Wir empfehlen Ihnen, die ersten 2 Seiten zu drucken und danach mit einer Schere oder mit einer Schneidemaschine 24 rechteckige Elemente (12*2) auszuschneiden. Die dritte Seite ist ein Spickzettel, der die Phasen der Übung auflistet.
Eine junge Person übernimmt für diese Aufgabe die Leitungsrolle. Zu Beginn dieser Überraschungsaufgabe können Sie ihr mitteilen, dass es um «Mathematik» geht. Erwarten Sie dabei eine erste besorgte Reaktion.
In einem Rechteck werden 16 lächelnde und einige traurige Smileys dargestellt. Sie können das Bild mit den Smileys projizieren und / oder auf Papier verteilen.
Die Leitungsperson bekommt auf Papier folgende Instruktion:
«Im obigen Rechteck sind lächelnde und traurige Smileys. Deine Aufgabe besteht darin, die Anzahl lächelnder Smileys zu zählen und die traurigen Smileys zu ignorieren. Bist du bereit? Es geht los»
Sie wissen, welche Anleitung die Leitungsperson bekommt, weil oben rechts auf dem Zettel (siehe Pfeil) ein lächelnder Smiley erscheint:
Anleitung für die Leitungsperson mit einem lächelnden Smiley.
Teilen Sie der Leitungsperson mit, dass sie sich Zeit nehmen soll, die Instruktionen genau zu lesen.
In der Zwischenzeit verteilen Sie den anderen Anwesenden auf Papier eine andere Version der Anleitung:
«Im obigen Rechteck sind 16 lächelnde Smileys. Aber: Wenn wir dich fragen, wie viele Smileys abgebildet sind, sagst du 15 und du sagst nicht 16. 15 ist die falsche Antwort, trotzdem sagst du 15… und gewinnst dabei Extrapunkte».
Sie wissen, welche Anleitung die anderen Jugendlichen bekommen, weil oben rechts auf dem Zettel (siehe Pfeil) ein neutraler Smiley erscheint. Wenn Sie die Methode in einer Schulklasse einsetzen, genügt es, wenn Sie pro Tisch eine Anleitung verteilen.
Anleitung für die anderen Jugendlichen mit einem neutralen Smiley.
Nun fragen Sie, ob alle die Instruktionen verstanden haben, ob für alle die Aufgabe klar ist. Alle werden zustimmen.
Sie bitten jemanden aus der Gruppe laut zu sagen, wie viele Smileys er oder sie gezählt hat. Als Alternative können Sie die Leitungsperson beauftragen, die Anwesenden zu befragen.
Wenn die Gruppe mitmacht, sagen die Anwesenden die falsche Antwort, nämlich «15». Die gleiche Frage stellen Sie (oder die Leitungsperson) einer 2., 3., 4. und 5. Person. Weil alle immer die gleiche falsche Antwort geben, können Sie laut behauten:
«Ja, die Aufgabe scheint einfach zu sein. Es kommt immer die gleiche Antwort: 15.».
Nun schauen Sie die Leitungsperson an und fragen sie:
«Wie lautet deine offizielle Antwort?»
Wie wird die Leitungsperson mit dem Gruppendruck umgehen? Wird sie ihrer Wahrnehmung vertrauen und gegen die vorherigen Aussagen aus der Gruppe die richtige Antwort geben (16)? Oder wird sie sich dem Gruppendruck beugen (15)?
Die Leitungsperson bekommt für die Teilnahme z.B. 4 Punkte. Wenn die anderen Jugendlichen überzeugend waren, bekommen sie z.B. 2 Punkte.
Manche Jugendlichen haben richtig Spass, mit Überzeugung die falsche Antwort zu geben. Andere fühlen sich dabei nicht ganz wohl, machen aber trotzdem mit. Das heisst: In der Regel kann man von der Klasse eine komplizenhafte Teilnahme erwarten.
Ob die Leitungsperson die richtige oder die falsche Antwort gibt, hängt vermutlich davon ab, wie sicher sie sich im Umgang mit Gruppen fühlt und wie ausgeprägt ihr Bedürfnis nach sozialer Anerkennung ist. Aufgrund dieser Erfahrung kann sie reflektieren, welchen Einfluss die Gruppendynamik auf ihr Verhalten hat und ob sie sich dabei Veränderungen wünscht.
Diese Aufgabe kommt ursprünglich aus dem Konformitätsexperiment von Asch (1951), das zeigte, wie Gruppenzwang eine Person so zu beeinflussen vermag, dass sie eine offensichtlich falsche Aussage als richtig bewertet. Das Experiment wurde nicht mit Smileys, sondern mit Linien durchgeführt. Die Probanden passten sich bei etwa einem Drittel der Durchgänge trotz offensichtlicher Fehlentscheidung der Mehrheit an. Mehr Infos zum Konformitätsexperiment von Asch findet man auf Wikipedia «Konformitätsexperiment von Asch».
Wenn Sie diese Übung im Rahmen von Abenteuerinsel einsetzen und Punkte vergeben, können Sie den Jugendlichen eine Schatzkarte aushändigen.
Über Abenteuerinsel: Videoanleitung · Schulen · Jugendarbeit · Haltung
In jeder Schule und jeder Gemeinde im Kanton Graubünden ist eine Person zuständig für die Gesundheitsförderung und Prävention. Kontaktpersonen:
in der Schule / in der Gemeinde
Planen Sie Präventions- massnahmen in der Schule oder in Ihrer Gemeinde? Die Fachstelle Gesundheits- förderung bietet Ihnen Unterstützung dazu.
In jeder Schule und jeder Gemeinde im Kanton Graubünden ist eine Person zuständig für die Gesundheitsförderung und Prävention. Kontaktpersonen:
in der Schule / in der Gemeinde
Planen Sie Präventions- massnahmen in der Schule oder in Ihrer Gemeinde? Die Fachstelle Gesundheits- förderung bietet Ihnen Unterstützung dazu.
feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
20 Kantone, Gesundheitsförderung Schweiz, das BAG und Stiftungen unterstützen feel-ok.ch.
Cookies werden für die Nutzungsstatistik benötigt. Sie helfen uns, das Angebot deinen Bedürfnissen anzupassen und feel-ok.ch zu finanzieren. Dazu werden einige Cookies von Drittanbietern für das Abspielen von Videos gesetzt.
Mit "Alle Cookies akzeptieren" stimmst du der Verwendung aller Cookies zu. Du kannst deine Wahl jederzeit am Ende der Seite ändern oder widerrufen.
Wenn du mehr über unsere Cookies erfahren und/oder deine Einstellungen ändern möchtest, klicke auf "Cookies wählen".
Cookies sind kleine Textdateien. Laut Gesetz dürfen wir für die Seite erforderliche Cookies auf deinem Gerät speichern, da sonst die Website nicht funktioniert. Für alle anderen Cookie-Typen benötigen wir deine Erlaubnis.