Zusammenfassung

Eine Person schliesst die Augen und wird von einem Partner oder einer Partnerin behutsam an eine andere Stelle im Raum geführt. Anschliessend sucht sie mit geschlossenen Augen eigenständig den Weg zurück zu ihrem ursprünglichen Platz. Währenddessen beschreibt sie die Objekte und Hindernisse, denen sie begegnet, und überlegt, welche Hinweise diese über ihre Position geben. Die begleitende Person stellt sicher, dass keine Verletzungsgefahr besteht, und greift nur bei Bedarf ein. In einer zweiten Runde werden Paare gebildet, so dass jede*r diese Erfahrung machen kann. Im Anschluss berichten die Teilnehmenden über ihre Erfahrung, wie sich die Orientierung mit geschlossenen Augen im Vergleich zu offenen Augen unterscheidet.

Materialien

Es werden keine Materialien benötigt.

Ablauf

Erste Runde

Die Leitungsperson sitzt an ihrem Platz. Sie steht nun auf und schliesst die Augen. Ein Kollege oder eine Kollegin fasst sie mit Erlaubnis an den Schultern – entweder von hinten oder von vorn – und führt sie langsam an einen anderen Ort im Raum. Diese Bewegung erfolgt behutsam, um Zusammenstösse mit Gegenständen wie Stühlen oder Tischen zu vermeiden.

Am neuen Standort wird die Leitungsperson einige Male sanft auf der Stelle gedreht, um ihre Orientierung zu verunmöglichen. Es ist darauf zu achten, dass ihr nicht übel wird und sie nicht auf den Boden fällt.

Anschliessend wird sie erneut versetzt, um sicherzustellen, dass sie keine genaue Vorstellung von ihrem aktuellen Standort hat.

Die Aufgabe der Leitungsperson besteht nun darin, mit geschlossenen Augen eigenständig zu ihrem Sitzplatz zurückzukehren. Während sie den Weg sucht, dürfen ihre Bewegungen nur langsam und vorsichtig ausgeführt werden. Bei Begegnungen mit Hindernissen oder Objekten muss sie diese beschreiben und überlegen, welche Informationen sie über ihre aktuelle Position im Raum liefern.

Die Aufgabe des Kollegen oder der Kollegin besteht darin, die Sicherheit der Leitungsperson zu gewährleisten. Dazu werden potenziell gefährliche Gegenstände entfernt oder Warnungen ausgesprochen, falls eine Verletzungsgefahr besteht.

Sobald die Leitungsperson ihren Platz wiedergefunden hat, wird sie nach ihrer Erfahrung befragt. Die Bewegung mit geschlossenen Augen intensiviert die Wahrnehmung anderer Sinne, wie das Tasten und Hören, und bietet die Gelegenheit, Dankbarkeit für die Fähigkeit zu sehen zu empfinden.

Zweite Runde

Nun fragen Sie die anwesenden Jugendlichen, ob sie diese Erfahrung ebenfalls machen möchten. Wenn ja, bilden sich Paare: Eine Person schliesst die Augen, steht auf und wird von ihrem Partner oder ihrer Partnerin achtsam in eine neue Position im Raum geführt. Die begleitende Person beobachtet aufmerksam und greift nur dann ein, wenn Verletzungsgefahr besteht, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Grundsätzlich können alle Paare die Übung gleichzeitig durchführen. Sollten Sie jedoch Bedenken haben, dass dies zu Schwierigkeiten führen könnte, liegt es in Ihrem Ermessen, die Anzahl der Paare, die die Übung gleichzeitig durchführen, zu begrenzen.

Die Rollen in den Paaren werden dann getauscht.

Nach Abschluss der Übung bitten Sie die Jugendlichen, über ihre Erfahrung zu berichten. Fragen Sie sie, wie sie die Orientierung mit geschlossenen Augen empfunden haben und wie sie den Unterschied zwischen der Wahrnehmung des Raumes mit offenen und geschlossenen Augen erlebt haben.

Punkte

Wenn Sie diese Übung im Rahmen von Abenteuerinsel einsetzen und Punkte vergeben, können Sie den Jugendlichen eine Schatzkarte aushändigen. In diesem Fall können Sie 6 Punkte an die Leitungsperson vergeben, wenn sie den Platz wiederfindet und 3 Punkte an den Helfer oder die Helferin. Wenn andere Jugendliche die gleiche Übung durchführen, können jeweils 2 Punkte vergeben werden. 

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